Die Werkstoffcharakterisierung zählt zu den wichtigsten Analysen in der Umformtechnik. Die Kenntnis über den eingesetzten Werkstoff begleitet uns vom ersten bis zum letzten Arbeitsschritt. Konkret bedeutet das, den richtigen Werkstoff für einen Prozess oder ein Bauteil auszuwählen, genau zu wissen, wie sich dieser während des Umformens verhält und insbesondere das Wissen, wann und unter welcher Beanspruchung der Werkstoff versagt. Dieses Wissen ist essenziell für den Erfolg eines Bauteils. Um den Werkstoff für alle Beanspruchungsfälle normgerecht zu charakterisieren, stehen der Forschungsgesellschaft Umformtechnik mbH neueste Prüfungsmethoden zur Verfügung. Neben den standardisierten Zug- und Druckversuchen in der Blech- und Massivumformung gehören für die Blechumformung insbesondere die Analyse des Werkstoffverhaltens unter Tiefziehbeanspruchungen, den Beanspruchungen in den Bauteilkantenbereichen und den Beanspruchungen beim Biegen und Falzen dazu.

  • Aufnahme von Fließkurven im einachsigen Zugversuch bei Raumtemperatur und bei erhöhten Temperaturen
  • Aufnahme von Fließkurven im Stauchversuch mit einem Stauchplastometer
  • Ermittlung der Fließortkurve im Zug-Zugspannungszustand im Kreuzzugversuch
  • Hydraulischer Tiefungsversuch (Durchmesser 100, 200 und 500 mm)
  • Ermittlung der Erichsentiefe
  • Ermittlung des Grenzziehverhältnisses (Stempeldurchmesser 100 mm)
  • Werkzeug- und Vorrichtungskonstruktion zur Werkstoffcharakterisierung
  • Aufnahme von Grenzformänderungsdiagrammen (lineare/nichtlinear)
  • Ermittlung des Grenzziehverhältnisses (Stempeldurchmesser 100 mm)
  • Ermittlung der Kantenrisssensitivität (Diabolo Test)
  • Biegbarkeit (Bending Limit Curve)

Ebenso ist die Kenntnis über das Werkstoffverhalten unter definierten Umgebungsbedingungen, wie beispielsweise der Temperatur, von entscheidender Bedeutung. Letztlich liefert die Werkstoffcharakterisierung die Grundlage für unser wichtigstes Werkzeug, die Umformsimulation und somit ist die Werkstoffcharakterisierung ein signifikantes Maß für die erreichbare Genauigkeit einer Prognose.